Wenn Du dich auf ein Shooting vorbereiten möchtest, suchst Du sicher nach Tipps im Internet für das optimale Outfit. Dort finden sich oft immer wieder die gleichen Phrasen:
„….keine grellen Farben, …..nicht zu stark gemustert, ……keine großen Zeichen oder Aufdrucke auf der Kleidung …..blablabla……“.
Es mag für Bewerbungsbilder zutreffend sein.
Für eine moderne, lebhafte und ausdrucksstarke Fotografie gilt jedoch zum Glück: Es passt fast alles was gefällt. Ein Bild lebt nicht nur durch die Personen, sondern vor allem von der Stimmung, dem Licht, dem Umfeld, der Farbgebung und natürlich auch von der Kleidung. Sie ist Ausdruck Deiner Persönlichkeit. Es ist die Kunst des Fotografen, dieses immer wieder individuell in ein passendes Verhältnis zu setzen.
Natürlich gibt es auch ein paar Richtlinien und Erfahrungswerte für Kleidung und Accessoires, damit die Bilder noch ein bisschen besser werden.
Es ist nichts gegen schwarze Unterwäsche, Schuhe, Accessoires, Tops oder andere Kleinteile einzuwenden. Oft bringt das den gewünschten Kontrast in ein Bild.
Große schwarze Kleidungsstücke sind jedoch eher kontraproduktiv. Schwarze Kleidungsstücke schlucken oft zu viel Licht und zeigen dann keinerlei Details mehr. Im Ergebnis hat man dann nur große schwarze Flecken im Bild. Besonders unschön zeigt sich dies in einer Kombination aus heller Gesichtshaut und schwarzen Haaren in Verbindung mit einem schwarzen Oberteil.
Also besser die großen schwarzen Teile zu Hause lassen und lieber andere Farbtöne einpacken.
Ausnahmen bilden glänzend schwarze Kleidungsstücke wie Lederjacken oder glänzende Leggins – die darfst Du gerne mitbringen.
Für wen oder für was sind die Bilder bestimmt? Sollen es private oder berufliche Aufnahmen werden? Sollen es Profilbilder für das Internet oder Wandbilder für die Wohnung werden? Möchtest Du die Bilder verschenken, oder ist das eher für Dich selbst gedacht?
Sobald Du dir diese Fragen beantwortest, kann ein Großteil der ausgesuchten Klamotten zu Hause bleiben.
Denke aber bitte auch nicht zu konservativ. – Zum Beispiel sind Großeltern heutzutage wesentlich moderner und möchten ihren Enkel lieber in einem lockeren Outfit sehen,
anstatt in einem weißen Hemd.
Sind die Bilder zur Unterstützung Deines Egos gedacht oder für deinen Partner, dann darf die Wahl der Kleidung auch gerne etwas sexy sein. Auch wenn es keine erotischen Bilder werden sollen. Denn wie möchte man sich selbst am liebsten sehen, bzw. sich seinem Partner zeigen? …..natürlich begehrenswert! …..und das geht am besten mit Kleidung, die auch ein bisschen Haut zeigt und einen Hauch von Erotik versprüht. z.B. schulterfreie Pullover oben und unten nur eine freche Panty, oder offene Lederjacke mit nur BH darunter, oder ein schönes weites Shirt mit breitem Gürtel…. usw.
Ja, bitte sehr viel. Am besten alles was die Schmuckschatulle hergibt.
Gut ist großer Modeschmuck den man sieht. Also wenn Ketten, dann dickere und mehr!
Interessant ist auch mal ein Schleier, ein Hut, eine Sonnenbrille oder Schal und Mütze, Handtaschen/Taschen, Handschuhe/Netzhandschuhe etc.
Durch auffällige Accessoires können deine Kleidungsstücke aufgepeppt werden.
Kurz gesagt: Schuhe werden bei einem Shooting meistens überbewertet.
Bei Ganzkörperaufnahmen kehrt sich das Verhältnis von Person und Hintergrund um. Daher sind Ganzkörperaufnahmen die Ausnahme. Schuhe werden nur dann mit in Szene gesetzt, wenn sie eine eigene Aussage haben sollen oder gar als Hauptbestandteil einer Aufnahme dienen.
Du kannst gerne 1-2 Paar Schuhe mitbringen….und dann ist auch genug. ;) Es sei denn, dein Schuhwerk ist wirklich außergewöhnlich oder ein Hingucker.
(bei kniehohen Stiefeln mit meterlangen Absätzen finde ich immer ein passendes Motiv dazu!)
Du liegst im Prinzip immer richtig, wenn Du deine Lieblingskleidung einpackst. Das wirkt authentisch. Vermeide aber bitte, wirklich nur die einfachsten Standards zu wählen. Je ausgefallener ein Kleidungsstück ist, desto interessanter lässt es sich in Szene setzen.
Neben ein paar Basics wie (Jeans, Tops, Trägershirts, weiße T-Shirts) sollten immer ein paar markante Stücke dabei sein. So haben sich folgende Kleidungsstücke immer gut bewährt:
schulterfreie Strickpullis, große Rollkragen, Lederjacken oder Jacken mit Fellkragen, aufgerissene Jeans, alle Oberteile mit weitem Kragen (Stichwort schulterfrei) oder Oberteile die auch mal nur mit Unterwäsche zu tragen sind, Hosenträger/Latzhosen, viel zu weite Hemden (für Frauen), (halb)transparente Blusen, großflächig bedruckte Shirts, Bodies, Hot Pants, Strumpfhosen und halterlose Strümpfe, Jeansjacken, Panties…usw.
Jedes Kleidungsstück, das man nicht unbedingt auf der Straße oder im Büro tragen würde, schreit förmlich danach, fotografiert zu werden! Also den Kleiderschrank vielleicht zuerst nach diesem Auswahlkriterium durchforsten.
Ein gern begangener Fehler ist, sich in Kleidung zu zwängen, die man sonst nie trägt. Wenn Du diese Kleidung sonst niemals trägt, wirst Du auch keine Freude an den Bildern damit haben, da es dann doch eher befremdlich wirkt.
Sind die Bilder für deinen Partner bestimmt und dieser hat eine markante Berufskleidung, dann nimm Dir doch einfach mal heimlich ein paar Kleidungsstücke. Insbesondere erotische Aufnahmen in Uniform oder Schnittschutzhose sind nicht nur ausgefallener, sondern sprechen auch den Beschenkten weitaus mehr an.
Betreibst Du eine Sportart? Dann bring einfach deine Angel oder den Tennisschläger mit. Spielst Du ein Musikinstrument? Bring es einfach mit. Die Liste mit Accessoires des eigenen Hobbies ist nahezu unendlich: Motorradhelm, Stricknadeln, Kochlöffel, Golfschläger, Haustier, Akkuschrauber und und und und……
Alles lässt sich in ein Bild integrieren und macht dieses dann noch individueller.
Auch hier ist im Prinzip alles erlaubt was gefällt. Hier ein paar Vorschläge für interessante Ergebnisse:
– alle Familienmitglieder haben die gleichen Kleidungsstücke an. Der immer funktionierende Klassiker: weißes T-Shirt/Hemd und Jeans
Dies verdeutlicht, dass Ihr nicht nur eine Familie, sondern auch ein Team seid.
– jedes Familienmitglied präsentiert sich unabhängig vom Rest individuell in seiner Einzigartigkeit. z.B. Vater trägt Anzug und Krawatte, Sohn trägt coolen HipHop-Look, Tochter trägt Sportklamotten und die Mutter zieht ein schönes Kleid an.
Je unterschiedlicher der Look, desto interessanter wird das Bild.
– jedes Familienmitglied zieht sich nach eigenem Wunsch an, doch alle haben ein einheitliches Detail z.B. einen grauen Schal o.ä. Bei der Kleidungswahl sollte man insgesamt jedoch auf wenig gemusterte, unifarbene Teile in dezenten Farben zurückgreifen, damit die Gesamtwirkung kein Durcheinander wird.
Immer wieder gern vergessen wird die Reinigung der Brille. Ob Alltagsbrille oder Sonnenbrille, sie muss zwingend direkt vor dem Shooting nochmals geputzt werden. Das was man selbst nicht als störend empfindet, kann sehr schnell auf dem fertigen Bild zu unschönen Reflexionen führen. Dies zu retuschieren ist nahezu unmöglich.